Wie fährt sich eine starre Carbon Gabel am MTB

Du öffnest deine Garage und da schaut es dich an, willig, angriffslustig und doch farbenfroh; umgedrehter Vorbau, Carbon Gabel; Rennoptik.
Die ersten Meter sind entspannt. Erstmal hohe Frequenz, um auf Temperatur zu kommen. Dein Bike lässt dir Zeit.
Dein Herz pumpt, die Adern treten hervor, dir wird warm; du bist bereit.
 
Du steigerst das Tempo. Dein Blick scannt Boden und Horizont gleichzeitig ab. Du musst nicht lange warten, da taucht es auf. Ein Elektroross, gebaut aus Alu und Kupfer, der Motor stärker als sein Fahrer; konstant eingepegelt auf 25kmh.
Leichte Beute, solange kein Berg kommt.
Du pirschst dich an.
Der Fahrer schaut sich um, du stürmst in sein Magnetfeld, lächelst ihn an und ziehst an ihm vorbei.
Die Kraft deiner Beine liegt verlustfrei am Hinterrad an.
Das Summen deiner Reifen gegen das Summen der Elektronen.
Schönes Gefühl, aber heute geht noch mehr.
Du brauchst mehr, dein Bike kann mehr.
 
Auf gerader Strecke; ein Rennradfahrer.
Großes Kettenblatt, Vollcarbon, Aerokit.
Du schleichst dich in seinen Windschatten und versuchst unbemerkt zu bleiben.
Kurz durchatmen, einen großen Schluck aus der Flasche nehmen, kurz strecken und dann provozierend den Freilauf kreischen lassen.
Der Rennradler dreht sich um und sieht dich angriffslustig hinter deinem Renncockpit kauern.
Kurzentschlossen versucht er das Tempo zu steigern, versucht dich abzuhängen.
Du musst durchhalten. Also mitspielen und den Windschatten nutzen.
Dein Tacho klettert kurz über die 50kmh Marke, deine Übersetzung ist am Ende und die Beine schmerzen.
Lang hältst du das nicht mehr durch.
Jetzt bist du dankbar für jedes gesparte Gramm an deinem Bike.
Dann endlich der nervöse Schulterblick deines Vordermanns. Du hast ihn. Seine Kräfte schwinden. Ein Hobbysportler. Die Schaltung knackt und entlastet die Beine.
Das Rennrad fällt zurück auf Wohlfühlgeschwindigkeit.
Du setzt an, ziehst in einem schnellen Sprint vorbei und  stößt auf keine Gegenwehr.
 
Eieieiei. Die Zeit vergeht zu schnell. Die Family ruft. Ab nach Hause.
Du entscheidest dich für den kurzen Weg quer durch den Wald.
Sanftes Grün, beruhigende Stille und Wohlfühl-Flow umgeben dich.
Auf der Suche nach der perfekten Linie kontrollierst du dein Bike zentimetergenau auf dem ausgetretenen Pfad.
Du lupfst sanft an deinem Lenker und beide Räder schweben scheinbar mühelos über eine Wurzel.
Was für ein herrlicher Mix aus Geschwindigkeit und Offroad.
Könnte noch ein Stück so weitergehen.
 
Zuhause angekommen schiebst du dein Bike zurück an seinen Schlafplatz.
Dort wird es warten, auf dich, solange, bis du wieder bereit bist, an deine Grenzen zu gehen.


Willst du es selbst erleben?

 

... schneller, leichter, individueller...


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